Am 19. Oktober 2018 wurden im Rahmen einer feierlichen Abendveranstaltung im Orpheum, Graz die diesjährigen Gewinner_innen des ZV-Bauherrenpreises ausgezeichnet. Aus insgesamt 106 Einreichungen wurden zuvor 22 Projekte nominiert. Daraus ermittelte die Hauptjury, bestehend aus Andreas Bründler (Architekt, Basel), Gabriele Kaiser (Architekturpublizistin und Kuratorin, Wien) und Stefan Marte Architekt, Feldkirch), die sechs Preisträger_innen des ZV-Bauherrenpreises 2018.
Um die Einreichungen und deren Genese beurteilen zu können, werden alljährlich alle Projekte im jeweiligen Bundesland von einer Nominierungsjury besichtigt. Je Bundesland werden bis zu drei Projekte nominiert, welche im Rahmen einer österreichweiten Reise durch die Hauptjuror_innen nochmals besucht werden, um die Preisträger_innen zu ermitteln.
„Die fühlbaren Unterschiede zwischen den abgebildeten Projekten und den Erfahrungen vor Ort verdeutlichten einmal mehr, wie sehr Architektur auf die Unmittelbarkeit des Begehens und räumlichen Erfassens angewiesen ist. Ohne die direkte Begegnung vor Ort, ohne Kontext, Geschichte und Geschichten, ließe sich die Synthese aus Architektur- und Bauherrenleistung kaum erfassen. [...] Die ausgezeichneten Projekte 2018 eröffnen in ihrer Eigenständigkeit auf jeweils unterschiedliche Weise den unerschöpflichen Möglichkeitsraum von Architektur.“ – Gabriele Kaiser, Auszug aus dem Resümee der Hauptjury
Der Bauherrenpreis der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs würdigt seit 1967 herausragende Bauten, Freiraumgestaltungen sowie heuer erstmals städtebauliche Lösungen der letzten drei Jahre, die sich besonders durch die intensive Zusammenarbeit zwischen Bauherr_innen und Architekt_innen auszeichnen. Ein Großteil der rund 300 bisher ausgezeichneten Bauten ist zu einem fixen Bestandteil des Kanons der österreichischen Architekturgeschichte der jüngeren Vergangenheit geworden.
„Die zahlreichen Einreichungen für den Bauherrenpreis 2018 zeigen erneut die Vielgestaltigkeit der österreichischen Szene. Mit den Nominierungen und Preisträger_innen werden vor allem die innovativen, architektonischen Qualitäten gewürdigt, die durch das gelungene Zusammenspiel von Bauherr_innen und Planer_innen entstehen können. Die diesjährigen Preisträger_innen veranschaulichen, dass die gesellschaftlichen Kernthemen Wohnen, Schule und Bildung auch zukünftig zu den wesentlichen Bauaufgaben gehören. Ebenso gilt es, eine hohe Wertschätzung für Sonderprojekte, die außergewöhnliche Themen aufgreifen und damit die Szene bereichern, zu vermitteln.“ – Maria Auböck, Präsidentin der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten Österreichs
Die Preisträger_innen sowie alle nominierten Projekte werden von 23. Oktober bis 23. November 2018 im Rahmen einer Ausstellung im HDA Graz zu sehen sein. Am 11. November wird eine Podiumsdiskussion zum Thema „Architektur gemeinsam wollen“ mit Architektin Hemma Fasch (Fasch und Fuchs Architekten, Planung Bundesschule Aspern) Wolfgang Feyferlik (Feyferlik/Fritzer Architekten, Planung VS Lauterach) und Wolfgang Köck (Pentaplan, Bauherr und Planung Prinzessin Veranda) stattfinden. Ebenso werden die Preisträger_innen und Nominierten in der Reihe „Architektur im Ringturm“ ab 10. Dezember 2018 in Wien sowie in mehreren österreichischen Architekturhäusern präsentiert.
ZV-Bauherrenpreis 2018 _ Jury
Andreas Bründler
Architekt in Basel, Schweiz. 1997 gründete Andreas Bründler zusammen mit Daniel Buchner das Büro Buchner Bründler Architekten in Basel. 2003 wurde er in den Bund Schweizer Architekten aufgenommen. 2008 und 2009 war er Gastprofessor an der École Polytechnique Fédérale von Lausanne (EPFL). An der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich (ETHZ) folgte von 2010 bis 2012 eine Gastdozentur im Bereich Entwurf. An eine Lehre als Hochbauzeichner in Zug schloss ein Architekturstudium an der Ingenieurschule beider Basel an. 1994–1997 arbeitete er im Architekturbüro Miller & Maranta in Basel.
Gabriele Kaiser
Architekturpublizistin in Wien, Österreich. Arbeitsschwerpunkt Architektur und Architekturpublizistik in Österreich nach 1945. 2001–2010 war sie Kuratorin im Architekturzentrum Wien. 2003–2010 Forschungsmitarbeiterin am Band III/3 „Österreichische Architektur im 20. Jahrhundert“ von Friedrich Achleitner. 2010–2016 leitete sie das afo architekturforum oberösterreich. Seit 2009 ist sie Lehrbeauftragte an der Kunstuniversität Linz sowie seit 2016 Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Architektur.
Stefan Marte
Architekt in Feldkirch, Österreich. Nach seinem Architekturstudium an der Universität Innsbruck gründete Stefan Marte gemeinsam mit seinem Bruder Bernhard 1993 das Büro Marte.Marte Architekten in Feldkirch. Zu Beginn seiner Laufbahn hat das Büro vor allem im kleinmaßstäblichen Bereich Projekte realisiert – etwa die Totenkapelle in Weiler oder die Frödischbrücke in Muntlix. In weiterer Folge planten Marte.Marte neben einer Vielzahl an Privatbauten eine Reihe von Bauwerken im Bereich Kultur, Bildung, Infrastruktur und Gesundheit. Derzeit bearbeiten Marte.Marte unter anderem zwei Museen in Berlin und Krems. Stefan Marte ist seit 2005 Präsident des Vorarlberger Architektur Instituts (VAI).
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