Geschichte der Zentralvereinigung der Architekten Österreichs (ZV)
CHRONOLOGIE
1907 wurde die "Zentralvereinigung der Architekten" von Ludwig Baumann als Standesorganisation der freischaffenden Architekten gegründet, die an ihre Mitglieder strenge Qualitätskriterien legte. Ihr erster großer Erfolg war 1908 die Abhaltung des ersten internationalen Architektenkongresses in Wien unter dem Vorsitz von Otto Wagner.
1938 wurde die ZV aufgelöst; die nicht emigrierten Mitglieder traten in die ›Reichskammer der bildenden Künste‹ ein. Nach Kriegsende konstituierte sich die ZV wieder, zunächst als Architektensektion der Berufsvereinigung der bildenden Künstler Österreichs.
1957 übertrug das Ziviltechnikergesetz die Agenden der Standesvertretung den Architektenkammern.
1959 wurde die ZV als eigenständiger Verein neu gegründet. Sie definiert sich seither als kulturpolitische ›Vertretung der Architektur‹, die in den Bundesländern von den jeweiligen Landessektionen wahrgenommen wird: Es werden Vortragsreihen, Ausstellungen, Pressegespräche, Symposien veranstaltet und aktiv durch Studien und konkrete Stellungnahmen der Schutz von Baudenkmalen wie auch die Errichtung außergewöhnlicher neuer Bauten vertreten.
1965 wurde die Zeitschrift der ZV neu konzipiert, aus ›Der Bau‹ wurde der bis 1971 erscheinende ›Bau‹. Im Redaktionsteam mit Hans Hollein und Gustav Peichl, später mit Walter Pichler und Oswald Oberhuber, wurden wesentliche Impulse zum architektonischen Diskurs in Österreich sowie zur Öffnung der kulturellen Grenzen gegeben.
1967 vergab die ZV zum ersten Mal den Bauherrenpreis, der seither jährlich Beispiele hervorragender Architektur würdigt, die auf Grund intensiver Kooperation von BauherrInnen und ArchitektInnen zustande gekommen sind.
1992 wurde die Publikation „Baujahre“ mit allen Bauherrenpreis-Bauten aus 25 Jahren präsentiert.
1996 war ZV Mitbegründerin der Architekturstiftung Österreich.
Berühmte ZV- Mitglieder waren u. a. Otto Wagner, Josef Hoffmann, Clemens Holzmeister, Eugen Wörle; heute zählen bekannte Namen wie Baumschlager & Eberle, Günther Domenig, Henke & Schreieck, Hans Hollein, Wilhelm Holzbauer, Gustav Peichl und Heinz Tesar dazu.