Die zv:ooe trauert um Karl Odorizzi (1931-2024)
Oberösterreich, AktuellesDer langjährige Obmann der zv:ooe (1969-1977) ist am 24. April im Alter von 93 Jahren verstorben.
Karl Odorizzi war ein Universaltalent. Er studierte Architektur in Graz und ergänzte dies durch Studien der Grafik und Malerei, des Gesangs und der Dramaturgie sowie der Bühnengestaltung. Ab 1948 führte er ein Architekturbüro in Wels und arbeitete die meiste Zeit alleine, was bei seinem umfangreichen Œuvre mit wegweisenden Schulbauten, Kirchenbauten und einer großen Zahl von Einfamilienhäusern erstaunt.
Seine Experimentierfreudigkeit erstreckte sich auf neue Materialien wie glasfaserverstärkten Kunststoff, auf neue Bautypen wie den von ihm propagierten Hallenschulen, oder auf Fragen der Vorfertigung, wie er sie u.a. bei seinem eigenen Haus mit Atelier demonstrierte.
Aus der starken Beschäftigung mit Raum und mit chemischen Werkstoffen ergab sich ein Lehrauftrag an der Technischen Fakultät der Universität Innsbruck, wo Karl Odorizzi von 1976 bis 1986 unterrichtete.
In den späten Jahren beschäftige sich Odorizzi wieder intensivmit der abstrakten Malerei. Beschäftigung mit Kunst und Architektur war ihm immer ein Anliegen und die Möglichkeit dies an die kommende Generation weiterzugeben. Sein Archiv ist seit 2022 Teil der umfangreichen Sammlung des Architekturzentrum Wien.