100 JAHRE BAUHAUS
Zwischen Mythisierung und Welterfolg
Vortrag
Das im April 1919 in Weimar gegründete Bauhaus wird anlässlich des 100. Geburtstags weltweit gefeiert. Der Name der Reformschule dient heute vielfach als Stilbegriff für fast jede Form von moderner, ornamentloser Gestaltung und Architektur. Über die eigene historische Leistung hinaus verdankt das Bauhaus diesen Ruhm sowohl einer jahrzehntelang betriebenen Propaganda, wie auch der Rezeption in der Nachkriegszeit als Repräsentant einer durch den Nationalsozialismus vertriebenen demokratischen Kultur.
Der Vortrag untersucht die historische Bedeutung und Vielgestaltigkeit des Bauhauses und stellt dar, wie die Schule nach der Schließung 1933 einerseits als ›Idee‹ mythisiert und andererseits zu einem Erfolgsmodell umgedeutet wurde.
Winfried Nerdinger
1965 – 1971 Studium der Architektur, TU München
1979 Promotion im Fach Kunstgeschichte
1985 Ruf an die McGill University, Montreal
1986 – 2012 Extraordinarius für Architekturgeschichte und Direktor des Architekturmuseums, TU München
1989 Ruf an das Deutsche Architekturmuseum, Frankfurt am Main
1995 – 2012 Direktor des Architekturmuseums Schwaben, Augsburg
2012 – 2018 Gründungsdirektor des NS-Dokumentationszentrums München
seit Juli 2019 Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
Angelika Schnell
ist seit 2009 Professorin für Architekturtheorie, Architekturgeschichte und Entwurf an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Von 1993 bis 2001 war sie Redakteurin der Architekturtheoriezeitschrift ARCH+ und lehrte Architekturtheorie und Architekturgeschichte an der TU Berlin, an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, der Universität Groningen und der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Sie ist Mitherausgeberin der Bauwelt Fundamente. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen auf dem theoretischen Verhältnis von Architektur und Stadt im 19. und 20. Jahrhundert, insbesondere auf der Phase der Modernekritik, auf den Entwurfsmethoden der Architektur sowie deren transdisziplinären Vernetzungen.
Mit Förderung der deutschen Botschaft in Wien
Eine Veranstaltung der ZV im Rahmen der Archdiploma 2019